Der Fall 'Calico Zack'

Die Finanzjournalistin Bryanna Blanco hat ihre Recherchen über Zachary Rackham fortgesetzt, um ihn so aus dem Rennen um die föderale Präsidentschaft zu befördern.

„Vor dreißig Jahren war der mysteriöse ‚Calico Zack‘ ein berüchtigter Piratenanführer. In entlegenen Regionen kursieren immer noch Gerüchte darüber, wie er persönlich zahllose Überfälle auf Frachtschiffe und Passagierlinienschiffe anführte. Angeblich gab es dabei nur selten Opfer zu beklagen, den Piraten interessierten wohl vor allem Wertgegenstände, Blutvergießen war ihm hingegen ein Gräuel.

So häufte ‚Calico Zack‘ unablässig neue Reichtümer an, und sein Einfluss wuchs stetig. Schließlich nahm ihn Archon Delaine als Bedrohung wahr. Vielleicht hat er auch deswegen die Piraterie an den Nagel gehängt. Er wusch sein dreckiges Geld mithilfe von Scheinfirmen und Investitionen an der Börse und erfand sich als föderaler Entrepreneur Zachary Rackham neu.

Seit dieser Zeit – Rackham behauptet bis heute, sein Geld damals als kleiner Händler verdient zu haben – ist sein Vermögen weiter angewachsen. Er kaufte ganze Firmen auf, finanzierte riesige Bauvorhaben und hinterließ, wo immer es möglich war, seinen Namen. Rackham Capital Investments wird heute größtenteils von ehemaligen Piratenkumpanen geleitet, die jetzt als biedere Geschäftsleute auftreten. Im Zuge dessen kam es auch immer wieder zu erzwungenen ‚Rücktritten‘.

Rackhams Bewerbung um die Präsidentschaft hat meine Motivation, seine kriminelle Vergangenheit ans Licht zu bringen, noch erhöht. Ich will mir nicht vorstellen, was aus der Föderation wird, sollte er in dieses Amt gewählt werden.“

Die Unterstützer Rackhams setzten der Federal Times nach Veröffentlichung dieses Berichts heftig zu, und warfen ihr Parteinahme vor. In einem Leitartikel im rivalisierenden Nachrichtenkanal Sol Today hieß es:

„Bryanna Blanco war einst eine angesehene Journalistin, für diese verleumderische Schlammschlacht sollte sie jedoch rechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Sie befindet sich schon seit Jahren auf einem Rachefeldzug gegen Rackham, Beweise für ihre Behauptungen blieb sie größtenteils schuldig. Meist recycelt sie in ihren Artikeln Verschwörungstheorien, die schon längst widerlegt sind.“

Ein Sprecher des Föderalen Nachrichtendienstes sagte:

„Mr. Rackham ist ein altgedientes Mitglied der Zivilen Aufsichtskommission des FND. Es gab niemals einen einzigen Beweis, der Anlass zu einer strafrechtlichen Ermittlung gegen seine Person gegeben hätte.“