Subjekt D-2 bricht zu einsamer Mission auf

Offenbar ist Seo Jin-ae aus der Anlage verschwunden, in der sie sich noch bis vor Kurzem aufgehalten hat.

Professor Alba Tesreau gab folgende Stellungnahme ab:

„Seo Jin-aes seeelischer und physischer Zustand hat sich während der vergangenen drei Monate stabilisiert, die Beschwerden, unter denen sie aufgrund ihres Implantats litt, hatten sich gebessert. Heute Nachmittag erfuhr ich, dass sie nicht zu einem Therapietermin erschienen ist. Kurze Zeit später stellte man fest, dass sie aus der Anlage verschwunden war. Irgendwie ist es Seo gelungen, die Station zu verlassen, ohne sich mit ihrer ID am Haupteingang zu registrieren.“

„Zuerst fürchtete ich, sie könnte von Azimuth-Agenten entführt worden sein, der Firma, die sie zuvor diesen grausamen Prozeduren unterzogen hatte. Aber bald darauf erhielt ich eine zeitverzögerte Mitteilung von Seo, in der sie erklärte, dass sie aus freien Stücken gegangen sei. Sie dankte mir und den anderen Aegis-Mitgliedern von ganzem Herzen für unsere Hilfe, aber sie sagte: ‚Ich habe noch etwas mit Salvation zu regeln.‘“

„Ich weiß nicht, was sie damit meint, denn Salvation ist im System HIP 22460 gestorben. Seo ist eine eigensinnige und entschlossene Person, die es vorzieht, allein zu operieren. Allerdings denke ich, sie sollte nicht ganz ohne Schutz reisen. Ihre Fähigkeiten, das Verhalten der Thargoiden zu interpretieren könnte sie zur Zielscheibe derer machen, die ihr schaden wollen. Ich bitte daher jeden, der sie sieht, umgehend die lokalen Behörden zu informieren.“

Azimuth Biotech reagierte mit einer Stellungnahme von Direktor Nassim Qadir, Leiter der medizinischen Forschungsabteilung:

„Das erratische Verhalten, das Miss Seo an den Tag legt, ist typisch für Menschen mit paranoiden Wahnvorstellungen. Ganz offensichtlich ist sie besessen von Salvation. Für dessen Tod es übrigens mehrere Augenzeugen gibt. Wir müssen uns fragen, welche Art der ‚medizinischen Hilfe‘ sie erhalten hat, wenn sie sich gezwungen sah, heimlich zu fliehen. Sie könnte in einer unserer Einrichtungen jedenfalls sehr viel effektiver behandelt werden.“