galnet:2021:04:02
02. April 3307
Geheimnisse der Galaxie: Generationenschiffe
Erik Gunnarson und Francesca Wolfe untersuchen die Relikte Raumfahrender Gesellschaften aus den frühen Jahren der Kolonisierung.
Wolfe:
„Generationenschiffe sind im Grunde genommen mobile Städte, die dazu gebaut wurden, wachsende Bevölkerungen zu transportieren, und sind immer eine erstaunliche Sichtung. Es gibt jedoch eines, auf das ich immer wieder zurückkomme – die Thetis im Orbit von Nefertem 6 a.
Sich ihre Logs anzuhören, lässt mein Blut gefrieren. In ihnen erfährt man, wie eine geflüsterte Nachricht von einem unbewohnten Planeten irgendwie dazu geführt hat, dass sich 17 000 Menschen gegenseitig abschlachten. Niemand weiß ob es Massenhysterie, psychologische Belastung von Jahrzehnten im Raum oder … etwas anderes war.
Ich habe die Thetis so oft besucht, aber ich kann immer noch nicht den Mut aufbringen, ihren letzten Logeintrag abzuspielen. Man hat mich gewarnt, dass ich danach nicht mehr die selbe sein werde.“
Gunnarson:
„Bevor Hyperantriebe existiert haben, waren Generationenschiffe eine brauchbare Methode, um entfernte Sternensysteme zu kolonisieren. Millionen von Menschen verlebten ihre gesamt Existenz an Bord dieser isolierten Gemeinschaften, damit ihre Nachfahren einmal neue Welten betreten können.
Das tragische daran ist, dass viele dieser Pionier-Megaschiffe komplett verschwunden sind, und ihr Ziel niemals erreicht haben. Einige wurden wiedergefunden, üblicherweise weil Horchposten ihre alten Übertragungen auffingen.
< Es gibt verschiedene Gründe, aus denen diese Expeditionen gescheitert sind. Die Lazarus, nun im Orbit von Virudnir 6 erfuhr mechanische Fehlfunktionen während die Pleione im Hez-Ur-System eine Bevölkerung hatte, die nur männliche Kinder bekam.
Verstörender sind die, deren Crew der Barbarei verfiel, wie die Artemis in Mu Cassiopeia C 1 und die Demeter um Mizuchi-System. Zusammen mit Wolfes Lieblingsschiff – wenn man das so sagen kann – überlebten diese als schreckliche Monumente unserer dunkleren Seiten.
Verlorene Generationenschiffe haben selten Überlebende an Bord, aber bei der Golconda war dies der Fall. Ihre Besatzung bewohnt jetzt einen Außenposten auf Upaniklis B 3. Also gibt es vielleicht noch andere lebende Relikte, die durch die Leere treiben und darauf warten, ihre jahrhundertelangen Missionen abzuschließen.“
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