Jameson Crash Site
- HIP 12099 - 1 B
- 'Jameson Crash Site'
- 4 Logs mit hochwertigen Daten, Schiffsdatenkern, Fracht (Kriegswaffen etc.)
Kommandanten-Logbuch: John Jameson (1/4)
Hallo, Kleines. Ich weiß, ich hab gesagt, ich würde bald wieder zuhause sein, aber sie haben mich gebeten, etwas zu erledigen – etwas Wichtiges – und ich konnte nicht nein sagen. Es tut mir leid.
Ich wollte da sein, bitte glaub mir. Aber manchmal muss man eben Opfer bringen. Ich weiß nicht, ob das einen Sinn für dich ergibt. Vielleicht später, wenn du älter bist.
Wie dem auch sei, ich wollte dir diese Aufzeichnungen schicken. Ich weiß, das ist nicht dasselbe, wie selbst da zu sein, aber besser als nichts.
Ich darf nicht wirklich über meine Mission sprechen, aber wenn ich schon deinen Geburtstag verpasse, sollte ich wenigstens eine gute Geschichte für dich haben. Betrachte dich als Geheimnisträger, alles klar?
Ich sitze im Cockpit und warte auf das Startsignal. Sie wollten erst noch ein bisschen an ihr herumdoktern, aber sie scheinen keinen Schaden angerichtet zu haben. Alle Systeme sind online. Alles sieht gut aus.
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht ein bisschen nervös bin. Ich hab schon früher gegen Bugs gekämpft, aber nie gegen mehrere gleichzeitig. Und jetzt zu einem ihrer Stöcke rauffliegen? Das ist etwas völlig anderes.
Verdammt, ich weiß noch nicht einmal, was ich geladen habe. Streng geheim, sagten sie. Alles, was ich weiß, ist, dass damit der Hyperantrieb der Bugs zerstört werden soll, um sie daran zu hindern, ihr System zu verlassen.
Wenn es nicht funktioniert, dann ist das Ganze ein Stich ins Hornissennest. Deswegen wird sofort, wenn ich die Ladung losgeworden bin, automatisch ein Sprung eingeleitet. Man kann nicht vorsichtig genug sein.
Wünsch mir Glück.
Kommandanten-Logbuch: John Jameson (2/4)
Das war fast zu einfach. Ich habe mich an ihnen vorbeigemogelt, meine Hitzesignatur verborgen und konnte so in die Nähe der Suprastruktur gelangen.
Ich habe noch nie einen Stock aus so großer Nähe gesehen. Das hat wohl kaum jemand. Es wird einem bewusst, wie clever sie sind, wie fortschrittlich.
Ich gebe es zu: Bevor ich den Knopf drückte, habe ich einen Moment gezögert. Ich musste mich daran erinnern, dass ich nicht sie angreife, sondern ihre Technologie. Nur dadurch funktioniert ihr Mycoid-Virus überhaupt.
Ich sah zu, wie die Rakete auf den Schiffsbauch zusteuerte und blieb noch lange genug, um sicherzugehen, dass sie ihr Ziel erreicht. Dann habe [ich] den Antrieb gestartet.
Ich komme nach Hause, Kleines.
Kommandanten-Logbuch: John Jameson (3/4)
Sie sollte nur ihren Hyperantrieb zerstören. Das haben sie mir gesagt. Nur den Hyperantrieb. Dann wären wir wieder sicher. Könnten wieder ohne Angst leben. Nun, in Wahrheit haben wir ein Höllenfeuer entfesselt.
Auf der Sprengladung befanden sich Sensoren, so konnte ich die Reaktion beobachten und dafür sorgen, dass die Aktivierung korrekt erfolgt. Ich sehe mir gerade die Daten an.
Diese Waffe ist tödlich.
Sie wussten, was sie anrichten würde und haben sie trotzdem eingesetzt. Wie viele haben wir getötet? Tausende? Millionen?
Kommandanten-Logbuch: John Jameson (3/4)
Ich stecke hier in Schwierigkeiten, Kleines.
Ich vermute, sie haben ein Programm an Bord eingeschleust, das aktiviert wurde, nachdem ich die Sprengladung abgeworfen hatte. Alle Systeme sind ausgefallen, die Steuerung auch, ich habe noch nicht einmal Zugang zur Rettungskapsel. Mein Schiff befindet sich auf Kollisionskurs. Ich kann nichts dagegen tun.
„Wir müssen eine Routineinspektion ihres Schiffs durchführen, Kommandant.“ Wie konnte ich auf so etwas reinfallen? Meine Schuld. Ich werde alt, unvorsichtig. Ich hätte schon vor Jahren aufhören sollen.
Ich hätte wissen müssen, dass sie nicht wollen, dass ich zurückkehre. Die Bugs sind gefährlich, keine Frage, aber wir sprechen hier von Massenmord. Verständlich, dass sie es geheim halten wollen.
Ich weiß, manche Männer würden nicht zugeben wollen, dass sie Tausende intelligenter Lebewesen getötet haben. Die Jungs an der Basis denken wahrscheinlich, dass sie mir einen Gefallen tun, wenn sie mich hier draußen beerdigen. Ich persönlich würde es vorziehen, wenn die Menschen hiervon erfahren, auch wenn ich selbst dabei keine gute Figur abgebe.
Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Vor mir liegt ein Planet, der von Sekunde zu Sekunde näher rückt.
Die Menschen werden über das reden, was ich getan habe, wenn ich weg bin. Egal, was sie sagen, wie sie mich nennen, was sie auf meinen Grabstein schreiben:
Du warst das Wichtigste in meinem Leben.