Während die Föderation einen neuen Präsidenten wählt, bereitet sich das Imperium auf mögliche Veränderungen im Verhältnis zu seinem historischen Rivalen vor.
Im vergangenen Jahr brach Imperator Arissa Lavigny-Duval alle offiziellen Kooperationen mit den anderen Supermächten ab, einzige Ausnahme war die begrenzte Unterstützung für Aegis. Die bedeutet jedoch nicht, dass das Imperium die Konsequenzen ignorieren kann, die die Wahl von Jerome Archer oder Felicia Winters zum nächsten föderalen Präsidenten haben wird.
Senator Denton Patreus kommentierte die föderale Wahl während der Teilnahme an einer Militärparade in der Stadt Port Isabelle mit den Worten:
„Die Eliten der Föderation nutzen die Stilisierung des Imperiums zum großen Rivalen seit jeher als Mittel zur Steigerung der eigenen Popularität. Ich gehe davon aus, dass Archer dieselbe aggressive Rhetorik an den Tag legen wird. Ehrlich gesagt würde ich ihn vorziehen, denn er ist durchschaubar, während Winters verschlagener und hinterhältiger agiert.“
Prinzessin Aisling Duval äußerte sich während des Besuchs eines Xenologie-Kongresses des Forschungsrates von Achenar zum selben Thema:
„Ich muss zugeben, dass mich der Führungsstil von Felicia Winters mehr anspricht, obwohl sie den Einfluss ihrer Vizepräsidentschaftskandidatin nicht unterschätzen sollte. Doch egal, wer das Rennen macht: Der neue Präsident muss den Feindseligkeiten zwischen Imperium und Föderation ein Ende setzen. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit den anderen Aegis-Delegierten und das erfolgreiche Vorgehen der KAE gegen die Neo-Marlinist Liberation Army sind der schlagende Beweise dafür, wie effektiv eine Kooperation der Supermächte sein kann.“
Die Wahlen wurden ebenfalls von Cassia Carvalho kommentiert, Politikjournalistin beim Imperial Herald:
„Den imperialen Normalbürger interessieren die inneren Angelegenheiten der Föderation nicht, aber die Anspannung im Senat ist mit Händen zu greifen. Während der Thargoidenkrieg unvermindert heftig tobt, macht die Vorstellung eines neuen Machthabers, der versuchen wird, auf der intergalaktischen Bühne sein Profil zu schärfen, vielen hier Kopfzerbrechen. Auf der anderen Seite hoffen einige Industriebosse auf politisches Tauwetter und damit glänzende Geschäfte, sollte man den Imperator überzeugen können, seine isolationistische Agenda aufzugeben.“
Die Wahllokale in den föderalen Systemen sind seit 24 Stunden geöffnet und die ersten Hochrechnungen deuten darauf hin, dass Felicia Winters einen minimalen Vorsprung vor Jerome Archer hat. Die Bürger können noch drei Tage lang ihre Stimme abgeben.
*WARNUNG der Pilotenvereinigung*
Nach einer Woche der Feierlichkeiten im System Sol haben in der Föderation die Präsidentschaftswahlen begonnen.
Der Kongress bestätigte, dass alle Piloten an Bord des Sternenhafens Li Qing Jao ihr Honorar entgegennehmen können, die für die Festivitäten seltene Waren geliefert haben. Die befristeten System-Autorisierungen für Sol werden für Mitglieder der Pilotenvereinigung um eine weitere Woche verlängert.
Damit haben die Präsidentschaftswahlen 3309 offiziell begonnen. In den nächsten vier Tagen werden über eine Trillion BürgerInnen der Föderation ihre Stimmen abgeben, gesammelt und zugeordnet mithilfe sicherer digitaler Systeme.
Der Kandidat der Republican Party, Vizepräsident Jerome Archer, gilt den meisten als politischer Erbe von Präsident Zachary Hudson. Sein Vizepräsidentschaftskandidat ist der Kongressabgeordnete Niko Shirakawa, der enge Verbindungen zum Militär pflegt.
Seine Rivalin ist Schattenpräsidentin Felicia Winters, die Vorsitzende der Liberal Party. Sie steht für eine Politik, die stärker auf humanitäre Aspekte setzt. Sollte sie das Rennen machen, würde die Kongressabgeordnete Isolde Rochester, Matriarchin der berühmten Rochester-Familie, zur Vizepräsidentin ernannt.
Politikkorrespondentin Sofia Trevino kommentiert für die Federal Times:
„Nach monatelangen Verzögerungen aufgrund des Thargoidenkrieges und nicht zuletzt des Skandals um Zachary Rackham, beginnt nun endlich die Wahl. Die Analysten rechnen mit einer der spannendsten Abstimmungen in der Geschichte der Föderation, was die Polarisierung der Gesellschaft widerspiegeln würde, die in den vergangenen Jahren stattgefunden hat.
Die Republican Party konnte von ihrem immer effizienteren werdenden Umgang mit der Bedrohung durch die Thargoiden in den letzten sechs Monaten profitieren. Doch Archers Vorzeigeprojekt, die Etablierung eines Amts für Präventive Überwachung, bleibt umstritten. Die Liberal Party nutzte dies immer wieder, um den politischen Gegner als autoritär darzustellen. Wie sich diese grundsätzlichen Unterschiede auf den Ausgang der Wahlen auswirken, bleibt abzuwarten.“
Der Name des neuen Präsidenten bzw. der neuen Präsidentin wird am Montag, den 16. Oktober bekannt gegeben. Präsident Hudson bleibt bis zur Amtseinführung der nachfolgenden Person, die vermutlich im neuen Jahr stattfinden wird, als Interimspräsident im Amt.