Der Imperiale Senat setzte ein heikles Thema auf die Tagesordnung: Arissa Lavigny-Duval hat bislang noch keinen direkten Erben geboren.
Angestoßen wurde die Debatte von Senatorin Lysandra Courcelle:
„Die Fortführung der Duval-Blutlinie ist seit Tausenden von Jahren das ideelle Herzstück unserer Gesellschaft. Arissa Lavigny-Duval ist nun schon seit acht Jahren an der Macht. Dennoch gibt es bislang weder einen Ehegatten noch einen Gefährten in ihrem Leben, oder irgendein anderes Indiz dafür, dass die Zeugung eines Thronerben geplant ist. Wir möchten den Imperator mit allem gebührenden Respekt daran erinnern, dass die Fortführung der Blutlinie zu ihren Pflichten zählt.“
Nach der erregten Debatte, die daraufhin im Senat entbrannte, erklärte Kanzler Anders Blaine:
„Ihre Majestät hat für das Imperium viel geopfert. Es steht uns nicht zu, uns in ihr Privatleben einzumischen. Vielmehr sollten wir sie in ihrem Bemühen unterstützen, für Wohlstand und Sicherheit zu sorgen.“
Gudrun Vestergaard, Korrespondentin des Imperial Herald, analysiert die Situation für uns:
„Das ist ein wirklich heißes Eisen, aber das ist auch von enormer Bedeutung. Die erst kurze Zeit zurückliegende Erkrankung der Mutter des Imperators hat uns vor Augen geführt, wie wichtig die Kontinuität der Duval-Linie für die politische Stabilität des Imperiums ist. Alle Imperatoren der vergangenen tausend Jahre hatten mindestens einen, meist aber mehrere Nachfahren. Das Volk erwartet von einem Imperator also die Zeugung gesunder Erben zur Fortsetzung der Duval-Linie, und jede Geburt wird im ganzen Reich euphorisch gefeiert.
Es gibt aber keinerlei Anzeichen dafür, dass Arissa romantische Beziehungen zu Männern pflegt, oder gar eine Heirat in Betracht zieht. Prinzessin Aisling Duvals Romanzen sorgen hingegen schon seit Jahren für Schlagzeilen, nicht zuletzt ihre skandalumwitterte Affäre mit einem Botschafter der Föderation. Hadrian Duval ist verheiratet und Vater eines Sohnes, auch andere Duvals wie Erzherzog Otto Lombardo-Duval haben zahlreiche Nachkömmlinge. Ihre Majestät scheint es hingegen vorzuziehen, allein zu regieren.
Senator Courcelle hat daher ein durchaus berechtigte Frage gestellt: Wie lange kann das noch so weitergehen? Und sollte Arissa tatsächlich kinderlos bleiben, wer wird dann der nächste Imperator?“