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23. September 3308


Allianz-Sirius-Pakt bereitet neue Spezialeinheit vor

Der Strategische Verteidigungspakt zwischen Allianz und Sirius Corporation wurde von allen Parteien unterzeichnet und ist damit rechtskräftig.

Nach monatelangen Debatten sprach sich die Abgeordnetenversammlung dafür aus, dem Vertrag zuzustimmen. Die Entscheidung wurde vom Ausgang zweier konkurrierender Kampagnen beeinflusst, im Zuge derer man Ressourcen für die Allianz-Verteidigungseinheit (AVE) beschaffte.

Admiral Nikolas Glass, der die Sirius-Flotte im Admiralsrat der Allianz vertritt, sagte in einer öffentlichen Stellungnahme:

„Nach Abschluss der Formalitäten halte ich eine Demonstration der Schlagkraft des Paktes für überfällig. Ich freue mich, ankündigen zu dürfen, dass wir eine neue Anti-Xeno-Spezialeinheit zusammenstellen. Sie soll zu Ehren des im System HIP 22460 verlorenen Megaschiffs den Namen ‚Operation Tyndareus‘ tragen.“

„Dank der Kombination aus Schiffen der AVE und den Ressourcen der Sirius Corporation können wir unserem Feind bei der nächsten Gelegenheit einen vernichtenden Gegenschlag zufügen. Das wird den Beweis dafür liefern, dass unsere vereinten Kräfte die Thargoiden abwehren und das Territorium der Allianz sichern können.“

Kurz vor dieser Ankündigung hieß es in einem Leitartikel in der Old Worlds Gazette: „Bislang hat Sirius in diesem Krieg noch keinen einzigen Schuss abgegeben. Wollen sie uns etwa retten, indem sie den Thargoiden einen Rabatt anbieten?“ Auch andere Beobachter kritisierten, dass der Verteidigungspakt eher einem bürokratischen Verwaltungsakt als einer militärischen Strategie ähnele.

Ratsmitglied Hildegard Dressler, die das System Leesti vertritt, sagte in der Alliance Tribune:

„Ich weiß, dass der Premierminister die Frustration der Bevölkerung angesichts der quälend langsamen Verwaltungsprozesse teilt. Er hat die Sirius Corporation dazu aufgerufen, seine Pläne nun rasch umzusetzen, die Operation Tyndareus läuft also demnächst an.“

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„Anomalie“ im Weltraum sorgt für Diskussionen

*WARNUNG der Pilotenvereinigung*

Unerklärliche visuelle Phänomene in den Tiefen des Weltalls haben zu zahlreichen Spekulationen und großem Medieninteresse geführt.

Es gibt bislang keinen offiziellen Terminus für die Signale. Sie werden daher mit diversen Namen bezeichnet, von denen der populärste „die Anomalie“ ist. Sie erscheinen als heller Lichtkreis mit spiralförmigen radialen Armen und senden elektromagnetische Rückkopplungen aus, die mit Vollspektrum-System-Scannern (VSS) erfasst werden können.

Die erste Anomalie wurde jenseits des gesperrten Systems Col 70 gesichtet, weitere wurden nun gefunden. Berechnungen zufolge Bewegen sich die Objekte, anscheinend mit Überlichtgeschwindigkeit. Es wurden diverse Berechnungen zu Geschwindigkeit und Trajektorie angestellt, aber die großen Entfernungen machen eine genaue Messung unmöglich.

Dass die Anomalien so kurz nach der Schlacht von HIP 22460 aufgetreten sind, hat viele zu der Annahme veranlasst, dass sie mit den Thargoiden zusammenhängen. Diese Befürchtungen wurden durch die Behauptungen der Sekte des Fernen Gottes verstärkt, dass diese Objekte ein Zeichen für die bevorstehende Ankunft ihrer Gottheit sei. Erste Analysen haben allerdings keine Beweise dafür erbracht, dass die Anomalie thargoidischen Ursprungs ist.

Der Ingenieur Kit Fowler trug in seiner Sendung Endzeit mehrere Vermutungen zusammen:

„Bei der Anomalie könnte es sich um eine Hyperraum-Verzerrung handeln, die durch ein außergewöhnlich großes Objekt verursacht wird, das sich in unsere Richtung bewegt. Vielleicht haben die Thargoiden auch ein Dimensionsportal errichtet, damit ihre Flotten überall Angriffe starten können. Eventuell haben sie eine kolossale systemzerstörende Waffe auf Sol abgefeuert, als Racheakt gegen die Menschheit, wegen der Proteus-Welle-Geschichte. Wir müssen uns jedenfalls auf das Allerschlimmste gefasst machen, Leute!“

Professor Elizabeth Perez von der Orion University verwarf diese Theorien jedoch umgehend:

„Solche abwegigen Vorstellungen zeigen, wie Menschen imaginäre Muster bei Ereignissen sehen, die nichts miteinander zu tun haben. Der wissenschaftliche Fortschritt hat uns nicht davon abgehalten, anthropozentrische Erklärungen für Naturphänomene zu erfinden, insbesondere wenn wir Schuldgefühle oder Paranoia verspüren.“

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